über Gerechtigkeit und Dummheit

über Gerechtigkeit und Dummheit

Mir wurde einmal gesagt, dass ich die Informationen, selbst die harmlosesten, gerne mit Negativität und anderen unangenehmen Dingen schwerfällig mache. Dies hindert Leser meine Erzählungen mit reinem Vergnügen aufzunehmen. So ein Eindruck hat seine Gründe. Ohne böse Absichten werfe ich in der Tat oft einen „Wurm in den Apfel“. So ein „Wurm“ taucht ungewollt auf, wenn ich versuche, wahrheitsgemäß über Ereignisse zu berichten oder über Menschen zu sagen… Ich kann mich nicht um Ungerechtigkeiten herumdrücken. Zum Beispiel, die hervorragenden Geologen Bilibin, Brusnitsyn, Bondarenko werden heute fast ignoriert, und die mittelmäßigen Shilo, Rozhkov, Fersman werden in die Akademie aufgenommen und erhalten ewige Anerkennung. Die Taten von Ersteren werden kaum präsentiert, aber triviale Tätigkeiten von Zweiteren hoch gelobt, weil die Zweitere ihre Unterwürfigkeit gegenüber den Machthabern fleißig gepflegt haben. Und solche Beispiele gibt es zuhauf…

Die Werte der Lebenstätigkeit dürfen nicht erniedrigt werden. Die Ungerechtigkeiten sollten jedem bekannt sein. Sie werden von schlechten Menschen und schlechten Herrschern begangen, und ich werde dazu nicht schweigen. Aber nicht deswegen, um mich selber gut darzustellen (das kann als solches wahrgenommen werden), sondern um irgendwie das Andenken von Personen zu schützen oder wiederherzustellen, denen Unrecht widerfahren ist (vor allem, wenn ihre Ehre und Verdienste den nutzlosen und unehrlichen Menschen zugeteilt wurde).

Vielleicht ist meine Haltung auf die Tatsache zurückzuführen, dass ich selbst Unrecht, Verleumdung und wissenschaftlichem Diebstahl ausgesetzt war. Ich habe persönlich die Erfahrung gemacht, dass man mich ungerecht behandelt hat. Es war sehr unangenehm, deshalb bin ich den wenigen Menschen, die mich unterstützt und mir in irgendeiner Weise geholfen haben, manchmal auch durch kurze mündliche Stellungnahme, sehr dankbar. Deshalb erinnere ich mich daran. Deshalb weiß ich, was ein gutes Wort wert ist. Und wenn ich die Gerechtigkeit wiederherstelle, wird meine Stimmung nur noch besser. Diejenigen, die nur leckere Dinge mögen, sollten wissen, dass, wenn ein Wurm im Apfel drin ist, dann ist der Apfel nicht mit Gift besprüht. Man kann diesen Apfel bedenkenlos essen, auch wenn er ein bisschen bitter schmeckt.

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Tschechow war der Meinung, dass „es nicht um Pessimismus oder Optimismus geht, sondern darum, dass neunundneunzig von hundert Menschen keinen Verstand haben“. Anton Pawlowitsch hat sich geirrt, nicht 99 von hundert sind Narren, sondern mehr. In Wirklichkeit ist ausnahmslos jeder ein Dummkopf, aber jeder hat seinen eigenen persönlichen Prozentsatz an Dummheit und sein eigenes „Gebiet“ der Idiotie. Der Verstand der derzeitiger Mehrheit trägt in sich mehr als 90 % von Dummheit, aber fast jeder Mensch ist zumindest in irgendeiner Weise schlau oder heimtückisch…

von W. Butwilowski

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