Gedanken über uns und Universum

Gedanken über uns und Universum

von W. Butwilowski

Ich mache mir echte Sorgen um die Welt und den Frieden. Aber um ganz ehrlich zu sein, sorge ich mich um den Frieden auch aus meiner eigenen egoistischen Perspektive. Denn wenn es keinen Frieden gibt und ein endgültiger Niedergang kommt, wozu waren dann ich selber und alle meinen Taten, Bestrebungen und Gefühle gut und notwendig? Die Welterhaltung ist auch unsere Selbsterhaltung… Deshalb ist es keine gelobte Leistung, wenn wir für den Frieden kämpfen, denn es ist auch unser Kampf für uns selbst, für unser geliebtes Selbst!

Paradox. Es ist logisch anzunehmen: Wenn das Universum ewig existiert, dann muss alle mögliche natürliche und geistige Vollkommenheit bereits erreicht worden sein. Und zwar mehr als einmal. Diese Vollkommenheit ist wahrscheinlich Gott. Warum existieren wir dann? Auch ich, in der Form, wie ich jetzt bin, habe einmal schon früher existiert oder werde in Billionen von Jahren wieder existieren…

Wie lässt sich dieses Paradoxon lösen? Es gibt wahrscheinlich drei mögliche Lösungen. 1. Das Universum existiert nicht ewig. 2. Vollkommenheit kann niemals erreicht werden, und selbst in der Unendlichkeit kann es keine exakte Wiederholung geben. 3. Das Universum existiert ewig, aber alle seine Teile werden geboren und irgendwann untergehen. Daher ist auch die natürlich-geistige Vollkommenheit jeder Weltteile unerreichbar. Ich bevorzuge die dritte Lösung. Die Daseinsberechtigung des Menschen besteht darin, dass er auf natürlich-geistige Weise ein unsterbliches Teilchen seines Weltalls wird und diesen Teil des Universums vor dem Untergang bewahrt. Dieser schöpferische Prozess ist in der Regel unvollständig, aber das bedeutet nicht, dass er unmöglich ist. Sein Unglück liegt darin, dass seine Notwendigkeit gewöhnlich nicht in vollem Umfang erkannt und tatsächlich verwirklicht wird…

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