Über meinen Schutzengel.
Manchmal lässt das Leben viele Stürze und Gefahren erleben. Ich erinnere mich an eine besondere „Landung“. Ich war damals etwa zehn Jahre alt, ritt langsam auf einem Pferd an Naunaks-Straße entlang, schaute in den Himmel. Plötzlich raste jemand auf einem Fahrrad vorbei, das Pferd bekam Angst und scheute seitwärts, und ich flog runter. Der Boden war sehr hart, auf den bin ich mit dem Rücken gelandet, und dabei hat mir das Pferd einen Schlag auf den Hintern verpasst. Es tat richtig weh… Und noch früher fiel ich runter von einer Espe – der Ast stellte sich als trocken heraus und brach ab. Ich flog etwa drei Meter und fiel wieder mit dem Rücken knapp neben einen dünnen, spitzen Baumstumpf. Es war auch schmerzhaft. Meine Lunge hat den Stoß auch abgekriegt. Anderthalb Minuten lang konnte ich nicht richtig atmen. Und was wäre geschehen, wenn ich auf einen Baumstumpf gefallen wäre?…
Ich schlug mit dem Kopf einmal sehr hart gegen einen Baumstamm und einmal noch heftiger gegen ein eisernes Traktorrad. Seitdem scheint sich mein Gehirn „in Eisen verwandelt“ zu haben. Als ich von einem Heustapel gesprungen habe, brach ich meinen rechten Fuß. Es tat wieder weh und ich konnte nicht gehen und auch eine Nacht nicht schlafen – mein Fuß brannte und schmerzte. Ich habe dabei auch gejammert. Meine ganzen Frühlingsferien verbrach ich deswegen zu Hause. Der Fuß schmerzte etwa zehn Tage … Dann habe ich mein Bein zweimal mit einer Axt verletzt. Noch wurde ich von einem Pferd zertrampelt, seine Hufe waren mit großen Blutergüssen an meinen Beinen und meinem Bauch gezeichnet. Dreimal war ich im Fluss fast ertrunken. Dreimal begegnete ich Bären in Gebirgstaiga und dies war sehr gefährlich… Ich stürzte von der felsigen Steilwand, konnte aber wie durch ein Wunder mich am Rand des Abgrunds festhalten… Die Unbekannten haben im Wald zweimal auf mich geschossen… Zweimal bin ich unter einem Einsturz und einem Erdrutsch herausgerutscht, welche mich total zerquetschen konnten. Als ich unter eine Explosion geriet, fielen drei Steine aus einer Höhe von 200 Metern nur 30-50 cm von mir entfernt. Ihr Aufprall war so stark, dass sich diese Steine blitzschnell in Sandhäufchen verwandelten. Wenn sie mich getroffen hätten, dann wäre ich von Kopf bis Fuß durchgebohrt worden…
Eigentlich habe ich in diesem Sinne nichts Heldenhaftes getan oder gekriegt, doch ich konnte dabei schon mehrmals sterben… Auch vor paar Jahren bin ich wieder von dem Leiter heruntergefallen, habe dabei Purzelbäume geschlagen, mit dem Rücken auf Boden gelandet und mich den Fuß verletzt. Aber bin doch am Leben geblieben. Wahrscheinlich, bewahrt mich unser himmlischer Herr, und mein Schutzengel passt ständig auf mich auf… Vielleicht bin ich ein Glückspilz, oder umgekehrt … Wahrscheinlich erwartet das Schicksal von mir etwas ungewöhnliches und notwendiges, was als Gutes vorkommen sollte…