Über Kandidaten und Wähler
Äußerlich gesehen sind führende Personen und Leiter sehr unterschiedlich. Diejenigen, die erfolgreich waren, kannten ganz gut die Psychologie der Volksmasse und insbesondere der Frauen und nutzen diese Kenntnisse aus. Ein aktuelles Beispiel zeigt der Wahlkampf zwischen Schröder und Stoiber.
Schröder sieht äußerlich ziemlich gut aus. Er ist auch ein emotionaler Redner (ich selber hörte ihn live zu), aber seine Reden sind ziemlich leer und oberflächlich. Sie enthalten viele Versprechungen, haben aber wenig Logik und Realität, diese Versprechen zu erfüllen. Er lobte das Volk sehr aufrichtig, sein Stolz auf Deutschland platzte aus allen Nähten. Ihm tat scheinbar immer leid, wenn Deutschland irgendwie Pech hatte. Er sprach insbesondere leidenschaftlich über die gesellschaftliche Rolle der Frauen, über den radikalen Wandel ihres Status, über ihre einzigartigen Fähigkeiten als Führungskräfte und so weiter. Schröder war viermal verheiratet, war ein Fußballspieler (er spielte nur für Geld in der lokalen Mannschaft), hatte keine Kinder, aber ein 10 jähriges Studium an der Universität, welches er mit Ach und Krach abgeschlossen hatte. Wirtschaftlich war er nicht erfolgreich und hat keine richtige Produktionserfahrung gemacht. Die ganze Zeit übte Schröder nur Parteitätigkeit aus.
Stoiber redet schlechter, wägt ab, macht kaum Demagogie, begründet seine Gedanken nach Logik und Tatsachen. Er verspricht wenig, um alle glücklich zu machen, aber redet mehr über drängende und unangenehme bevorstehende Probleme. Äußerlich ist er weniger attraktiv, nur einmal verheiratet, hat vier Kinder und regierte Bayern 15 Jahre lang wirtschaftlich erfolgreich…
Wen haben die meisten Menschen als Kanzler gewählt? Schröder, natürlich! Eine Frau hat dabei in Fernsehen gesagt, warum war für sie Herr Stoiber kein guter Kandidat. Er war kein guter Kandidat, «weil seine Lippen zu dünn sind»… Eigentlich entsteht deswegen eine Frage: dürfen solche Leute überhaupt wählen?