Erzählung über

Erzählung über

Andere Länder – anderes Leben…

Eine pakistanische Doktorandin namens Gunshara, was „Frühlingsblume auf malerischer Wiese“ bedeutet, enthüllte nach meinen sorgfältigen Nachforschungen die Beziehung zwischen Mann und Frau in entwickelten muslimischen Ländern. Ein Beispiel waren ihre persönlichen Beziehungen, mit denen sie durchaus zufrieden ist, obwohl sie sich in besonderer Weise damit beschäftigt. Wie denn? Na klar – immerhin ist alles mercantile meistens einfach…

Sie wurde in eine ziemlich wohlhabende Familie hineingeboren, sie besuchte eine Sonderschule, wurde aber nicht in den Wehrdienst aufgenommen. Sie konnte damals nicht alle notwendigen körperlichen Übungen durchführen (sehen Sie, wie leicht ist dort den Wehrdienst zu verweigern!). Dann studierte sie mehrere Jahre an einer pakistanischen Universität Chemie, in der den Studenten über etwas Chemisches erzählt wurde, sie aber nicht in die Labore durften, um selbst Experimente durchzuführen. Es wurde als ausreichend befunden, den Studenten die Experimente nur zeigen. Na ja, stimmt, sehen ist besser als hören … Sie hat zwar ein Hochschuldiplom, und ihr Wissenshorizont streitet durchaus mit dem Horizont einer Grundschulabsolventin. Sie weiß jedoch, dass die Erde immer noch eine Kugel und keine Scheibe ist. Was kaufmännische Angelegenheiten betrifft, hier ist Gunshara eine ziemlich feine Frau und weiß, was besser ist als viele, und ihr iPhone ist cooler als das von Medwedew, und das Gewicht ihres goldenen Schmucks drückt sie kräftig zum Boden…

Aber das sind alles Kleinigkeiten im Leben, die mit der Hauptsache wenig zu tun haben. Gunshara wurde von ihren Eltern als gute Studentin, orthodoxe Schiitin und fast eine Schönheit für Heirat angeboten. Das Mädchen kümmerte sich nicht viel darum, wie ihr zukünftiger Ehemann in Aussehen, Charakter und Würde war. Wie er sein soll und ob er nützlich wird – das wissen nach Gunsharas fester Überzeugung am besten Papa und Mama, genauer gesagt – Mama. Daher ist die Wahl der Mutter nicht diskussionswürdig, wir nehmen und verwenden ihr Angebot ohne Zweifel und Sorgen. Gunshara sah den Bräutigam zum ersten Mal bei der Hochzeit. Er war und ist für sie kaum weiter als eine notwendige physiologische Ergänzung, ein Männchen auf zwei Beinen, mit dem sie Kinder erzeugen kann und eine neue Gesellschaftszelle geschaffen wird.

Auch Gunsharas Ehemann hat sie bei der Hochzeit zum ersten Mal gesehen: mag es – mag es nicht – du bist jetzt meine Schönste … Jetzt gibt es kein Zurück mehr, sondern nur noch Rechte und Pflichten. Er muss Geld verdienen und den gesamten Prozess der Kindererzeugung vollständig bezahlen, die er damit für den Fortbestand seiner Art kauft. Er ist verpflichtet, alle zu ernähren, zu kleiden und zu schmücken. Ihr wird befohlen, in Form zu sein, um regelmäßige sexuelle Dienste zu leisten, Kinder zu gebären und großzuziehen. Für diese Arbeit wird sie „bezahlt“.

Grob gesagt ist die Beziehung klar: Er ist der Eigentümer-Klient, und sie ist seine offizielle Sexdienerin. Er darf fast alles, und sie braucht für fast alles seine Erlaubnise. Na und? „Alles ist richtig und fair“, antwortet Gunshara, „er zahlt für alles, und in diesem Fall bin ich sein Eigentum. Unser Geld ist nicht gemeinsames Familiengeld. Er hat sein eigenes, und ich, wenn er mich arbeiten lässt, habe meins, welches er nicht berühren darf. Wir haben getrennte Konten. Alles, was ich mir selber kaufen möchte, kann ich nur mit meinem eigenen Geld kaufen. Alles, was die Familie und ich brauchen (nach eigenem Ermessen), kauft er ein. Er ist verpflichtet, alle Rechnungen der Familie zu begleichen“. Also, sind auch Frauen schlau geworden und bestellen vieles im Internet, was ihnen gefällt – westlicher Technik sei Dank! Das iPhone ist ihr bester Freund, und sie sind mit ihm per Du. „Jetzt arbeite ich“, sagt Gunshara, „ich spare Geld und träume davon, mir ein Haus zu kaufen. Für mich – ob Pakistan da ist, oder nicht – spielt keine wesentliche Rolle … Es gibt Allah oder nicht, für mich hat so was nicht viel Bedeutung; Hauptsache, er schickt mir ein bequemeres Bett.“

… Es stellt sich also heraus, dass die Heimat für solche Menschen dort ist, wo es warm ist, zum Essen genug, ein festes Dach über den Kopf, und dabei kann man fast dies alles umsonst bekommen. Besser gesagt, das ist keine Heimat, sondern ein Nest… Solche Leute sind wie Gottes Vögel, östliche Zugvögel. Sie wollen zu dem fremden Scheunenhof fliegen und nun dort gern bleiben, wo Rest vom Futter neben Trog immer da ist… Der Ehemann kann aber launisch sein und morgen kann er wieder Lust bekommen, für sich eine neue Frau zu „kaufen“. Dann bleibt die Alte nicht die Erste… Deswegen darf der Ehemann das ehrlich verdiente Geld der Frauen nicht berühren. Wenn die alte Frau möchte, bietet sie weiterhin Dienstleistungen an. Sie kann aber weg gehen, wenn sie dafür genug Geld und Lust hat. Aber normalerweise wegen Kinder tut man so was nicht… Liebe zu eigenen Kinder ist es schwer zu ignorieren.

Aber irgendwie erwähnt Gunshara die Liebesgefühle einer anderen Art nicht. Es gibt keine Erwähnung der Freuden des geheimen Rendezvous. Über Liebesleiden wird ebenfalls geschwiegen. Wunderbar! Sie leben ruhig, jeder arbeitet fleißig an seiner Werkbank. Und für mehr Zuverlässigkeit, damit Frauen nicht fremd gehen (schließlich gibt es Instinkte), wird in vielen Ländern des exotischen Ostens und des schwülen Afrikas die Beschneidung für Mädchen durchgeführt, damit sie bei der Erfüllung ihrer „Pflichten“ kaum Spaß haben. Damit kriegen sie kaum Zuneigung und Liebensgefühle zu den Männern sowie zu den Ehegatten…

Mit solch groben Strichen ist die Lebenssituation im sonnigen Osten dargestellt. Vorher habe ich doch nicht verstanden, warum die Araber und andere Muslime, welche die griechisch-römische Kultur, Kenntnisse in Mathematik, Astronomie, Geographie, Technologie übernommen haben, haben dieses Wissen nicht weiterentwickelt und sind in vielen Branchen zurückgeblieben. Und die struppige bärtige deutsch-slawische wilde Europa begann sich plötzlich sprunghaft zu entwickeln, und je mehr Freiheit ein Europäer hatte, desto mehr wurde sein kreativer Geist befreit. Tiermenschen hatten die Freiheit zu fühlen, zu lieben, zu hassen, zu leiden, zu bewundern, zu weinen, zu begehren und begehrt zu werden, zu kämpfen, zu erschaffen, das scheinbar Unmögliche zu tun und das Unbekannte zu begreifen. Sie wurden zu Geiseln ihrer Gefühle, welche sie größer, klüger, mutiger, gemeiner und gieriger machten – diese törichten Don Quixotes, Robin Hoods, Quasimodes, Leonardo da Vinci, Napoleons, Beethovens, Goethe, Londons, Turgenevs, Mendeleevs, Griegs, Chopins und noch viele-viele anderen… Ja, und es gab dabei auch Schurken … Und jeder hatte seine eigene Dulcinea – blöd oder schlau, hässlich oder sogar hübsch. Im Leiden wurden erstaunliche Melodien geboren, die besten Gedichte, schöne Gemälde, Interessen wurden durch Entdeckerfreude erhellt, Aggressivität führte zu Überwindung, Gier und Not zwangen zum Erfinden…

Das menschliche Wesen basiert sich auf Empfindungen, Gefühlen, Leidenschaften, Vernunft, Begierden, Durst, Liebe und Hass, Freude und Leid. Die Fähigkeit, all dies zu haben, und die Möglichkeit, ihr Potenzial auszuschöpfen, ist die Grundlage für die Stärke und Kreativität der Menschen. Welche Gefühle sie haben und welche Möglichkeiten bekommen sie für ihren Ausdruck, – dadurch entsteht die nationale Mentalität – die Grundlage von nationaler Kultur, Wirtschaft, Politik und Lebensart … Genau dies bestimmt die Menge an Errungenschaften… Im Prinzip habe ich, wahrscheinlich, nichts Neues gesagt, nur die Zweifler daran vielleicht besser überzeugt, weil die Erkenntnis durch die Fähigkeit zu unterscheiden und zu vergleichen vorkommt … West und Ost, Weiß und Schwarz, Sturm und Stille, Wahrheit und Lüge …

Wladimir Butwilowski

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